Dreikönigskonzert Don Bosco Basel

06. Січня 2026

Dreikönigskonzert

Auftakt zum 270. Jubiläum von Wolfgang Amadeus Mozart Dienstag, 6. Januar 2026, 19:00 Uhr, Don Bosco Basel

Programm

Leopold Mozart (1719-1787)

Musikalische Schlittenfahrt: Divertimento F-Dur für Orchester mit Kinderinstrumenten
Mit Schüler:innen der Musikschule Dornach
I. Intrada
II. Schlittenfahrt
III. Die vor Kälte zitternde junge Dame
IV. Des Balles Anfang
V. Kehraus
VI. Schlittenfahrt

Franz Xaver Mozart (1791–1844)

Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur, op. 14
I. Allegro maestoso
II. Adagio
III. Rondo. Allegretto

– Pause –

Hans Schaeuble (1906-1988) Suite Nr. 2, Op. 26

Suite, Nr. 2, op. 26
I. Sarabande
II. Intermezzo

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur, KV 365
I. Allegro
II. Andante
III. Rondo. Allegro

Mitwirkende

Oksana Rapita,  Myroslav Dragan & Andriy Dragan – Klavier

Lviv National Philharmonic Orchestra of Ukraine

Volodymyr Syvochip - Dirigent

Schüler:innen der Musikschule Dornach

Werktexte

Musikalische Schlittenfahrt: Divertimento in F-Dur - arr. Franz Theodor Cursch-Bühren (1859-1908)

Leopold Mozarts Musikalische Schlittenfahrt entstand im Dezember 1755 und wurde im Januar 1756 – nur wenige Tage vor der Geburt seines Sohnes Wolfgang Amadeus – uraufgeführt. Damit feiern wir 270 Jahre nach dieser Premiere nicht nur das Jubiläum des großen Sohnes, sondern auch jenes dieses originellen Werks. Mit heiteren Klangbildern einer winterlichen Ausfahrt – vom frostigen Zittern bis zum ausgelassenen Kehraus – lädt das Divertimento zu einer musikalischen Fantasiereise ein. Die Aufführung mit Kinderinstrumenten und Schüler:innen der Musikschule Dornach macht das Stück zu einem lebendigen Erlebnis über Generationen hinweg.

Franz Xaver Mozart: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur, op. 14

Sein erstes Klavierkonzert in C-Dur, op. 14, komponierte Franz Xaver Mozart im Jahr 1808 im Alter von nur 17 Jahren. In diesem Werk verbinden sich jugendlicher Enthusiasmus und Ausdrucksdrang mit einer bemerkenswert soliden Beherrschung der klassischen Kompositionsregeln, die er sich unter der Anleitung seiner erfahrenen Lehrer – darunter Johann Nepomuk Hummel und Antonio Salieri – aneignete. Auffällig ist der souverän gestaltete Orchesterpart: Franz Xaver schrieb das Werk für großes klassisches Orchester – allerdings noch ohne Klarinetten. Das Konzert umfasst drei Sätze und zeigt bereits jene lyrische Handschrift, die seine spätere Musik charakterisieren sollte.

Hans Schaeuble: Suite Nr. 2, Op. 26

Hans Schaeuble (1906–1988) gehört zu den wichtigen Schweizer Komponisten des 20. Jahrhunderts, dessen Werk im heutigen Konzertleben nur selten erklingt. Mit seiner Suite Nr. 2, op. 26 (b) knüpft er an barocke Tanzformen an und führt sie in die Sprache seiner Zeit weiter. Die beiden Sätze – Sarabande und Intermezzo – vereinen formale Strenge mit einem persönlichen Ausdruck, der zwischen Tradition und Moderne vermittelt. Das Werk erlebt im Rahmen dieses Konzerts seine erste öffentliche Aufführung – ein Moment der Entdeckung, der Schweizer Musikgeschichte lebendig macht und in den Dialog mit Mozart stellt.

Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur, KV 365

Dieses Doppelkonzert entstand vermutlich 1779 für Mozart und seine Schwester Nannerl – ein funkelndes, dialogisches Werk, in dem die beiden Solostimmen spielerisch umeinander kreisen. Die drei Sätze bieten Glanz, Anmut und tänzerischen Esprit. Ein Höhepunkt im Repertoire für zwei Klaviere – und ein festlicher Abschluss für das diesjährige Festival Brücken.

Künstlerbiografien

Oksana Rapita – Klavier

Oksana Rapita, Verdiente Künstlerin der Ukraine, zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen der ukrainischen Klavierschule. Sie wurde in Ternopil geboren und studierte in Lviv bei Lydia Krykh sowie am Gnessin-Institut in Moskau bei A. Alexandrov.

Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, darunter der Lysenko-Wettbewerb (1984), „Goldener Herbst“ (1993) und der Internationale P. O’Shea-Wettbewerb in Spanien (1990).

Ihr Repertoire reicht von Bach bis zur Gegenwart mit einem Schwerpunkt auf ukrainischer Musik. Über 20 Werke ukrainischer und internationaler Komponisten brachte sie zur Uraufführung. Ihre umfangreiche Diskographie dokumentiert Werke von Lyudkevych, Sonevytsky, Skoryk, Stankovych, Meitus und Kozarenko.

Konzerte führten sie durch die Ukraine und ins europäische Ausland, u. a. nach Deutschland, Polen, Österreich und in die Schweiz. Sie war zu Gast bei Festivals wie „Virtuosen“, „Kyiv Music Fest“, „Kontraste“ und „Warsaw Music Meetings“.

Neben ihrer internationalen Konzerttätigkeit ist sie Professorin an der Nationalen Musikakademie Lviv. Gemeinsam mit ihrem Mann Myroslav Dragan wurde sie 2009 mit dem Lyudkevych-Preis ausgezeichnet.

Myroslav Dragan – Klavier

Myroslav Dragan zählt zu den prägenden Pianisten des heutigen Musiklebens in Lviv. Er wurde an der Spezialmusikschule Solomiya Krushelnytska sowie am Lviv Conservatory bei Prof. Lydia und Mariya Krykh ausgebildet.

Dragan ist Preisträger des Wettbewerbs „Goldener Herbst“ sowie des Jazzfestivals „JazzFest Podillya“. Sein Repertoire reicht von klassischer bis zeitgenössischer Musik, mit besonderem Fokus auf Werken ukrainischer Komponisten wie Stankovych, Kozarenko und Havrylets. Auch internationale Moderne (u. a. Ligeti, Takemitsu) brachte er in der Ukraine zur Aufführung.

Konzertreisen führten ihn durch Europa, darunter nach Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien. Er war Gast bei Festivals wie „Virtuosen“, „Kontraste“ und „Kyiv Music Fest“.

Zusammenarbeit verband ihn u. a. mit Liviu Prunaru, Andriy Shkurhan und Karen Abrahamian. Seine Diskographie umfasst u. a. „Lysenko – Musik zu Shevchenkos Kobzar“, „Lviv Mozart“ sowie Honeggers „Jeanne d’Arc au bûcher“.

Seit vielen Jahren unterrichtet Dragan in Lviv. Gemeinsam mit seiner Frau Oksana Rapita erhielt er 2009 den Lyudkevych-Preis für herausragende Konzertprogramme.

Lviv National Philharmonic Orchestra of Ukraine

Das Lviv National Philharmonic Orchestra wurde 1902 gegründet und zählt zu den traditionsreichsten Klangkörpern Osteuropas. Bereits in den 1930er-Jahren führte es unter Adam Sołtys Werke von Ravel, Bartók und Szymanowski auf und begleitete Solisten wie Eugène Ysaÿe und Jacques Thibaud.

Nach dem Zweiten Weltkrieg traten zahlreiche Weltstars mit dem Orchester auf, darunter Richter, Gilels, Oistrach, Rostropovich, Kremer und Gutman. Bedeutende Dirigenten wie Kurt Masur, Mariss Jansons und Evgeny Mravinsky standen am Pult.

Heute steht das Orchester unter der Leitung von Volodymyr Syvokhip. Neben reger Konzerttätigkeit in der Ukraine gastierte es international in Europa, Asien und Amerika.

Höhepunkt der letzten Jahre war eine USA-Tournee 2023 mit einem ausverkauften Konzert in der Carnegie Hall, New York.

Mit seinem charakteristischen Klangbild und dem Bekenntnis zu ukrainischem Repertoire prägt das Orchester die Musiklandschaft seiner Heimat nachhaltig.

Volodymyr Syvochip, Dirigent

Seit vielen Jahren prägt er das Musikleben in Lviv und darüber hinaus – als Dirigent, Musikwissenschaftler und langjähriger Generaldirektor der Myroslav-Skoryk-Lviv-Philharmonie. Nach dem Studium an der Lysenko-Musikakademie und dem Rylskyj-Institut für Kunstforschung leitete er zahlreiche Festivals, darunter das internationale Festival für zeitgenössische Musik Contrasts sowie das traditionsreiche Virtuosi-Festival.

Als künstlerischer Leiter des Kammerchors Gloria brachte er Werke führender ukrainischer und internationaler Komponisten zur Uraufführung. Auch als Dirigent großformatiger Chor- und Oratorienwerke – von Bach, Vivaldi und Mozart bis hin zu Arvo Pärt – ist er international hervorgetreten.

Für sein vielseitiges Wirken wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Ludkewytsch-Preis, der Staatspreis der Ukraine sowie der Ehrentitel Verdienter Künstler der Ukraine.

Musikschule Dornach

Die Musikschule Dornach bietet ein umfassendes Unterrichts- und Ensembleangebot – von Einzel- und Gruppenunterricht über Bläserbands, Kinder- und Jugendchor bis zu Talent- und Orchesterschulung. Mit ihrer soliden musikalischen Ausbildung eröffnet sie jungen Musiker:innen aus der Region wichtige Entwicklungsmöglichkeiten und ist eine zentrale Institution für Nachwuchsförderung in Dornach und Umgebung.

Andriy Dragan – Klavier

Der schweizerisch-ukrainische Pianist Andriy Dragan wurde 1987 in Lviv geboren und wuchs in einer Musikerfamilie auf. Früh als Ausnahmetalent erkannt, studierte er in Lviv bei Prof. Lidia Krykh und ab 2004 an der Musik-Akademie Basel bei Prof. Adrian Oetiker. Seit einigen Jahren ist er Schweizer Bürger.

Dragan ist Gewinner des Prix Credit Suisse Jeunes Solistes und gastierte bei führenden Festivals wie dem Lucerne Festival, Verbier Festival, Gstaad Menuhin Festival, Zermatt Festival, Rheingau Musik Festival und La Roque d’Anthéron.

Als Solist spielte er mit Orchestern wie dem Münchner Rundfunkorchester, dem Sinfonieorchester Basel, dem Musikkollegium Winterthur, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig und dem Lviv Philharmonic Orchestra.

Er ist Gründungsmitglied des Barvinsky Trios und veröffentlichte zwei international beachtete CDs mit Werken von Franz Xaver Mozart bei Claves, beide für den ICMA nominiert.

Neben seiner Konzerttätigkeit unterrichtet Dragan in der Schweiz und engagiert sich als Initiator und künstlerischer Leiter des Festivals Brücken für die Sichtbarkeit ukrainischer Musik in Europa.